Privatverkäufer verlangen mehr als Makler

20. Mär. 2019

Privatverkäufer verlangen mehr als Makler - Immobilienpreise unter der Lupe

Wer den Makler bestellt, zahlt auch. Das sogenannte Bestellerprinzip gilt seit 2015 und soll eigentlich Mieter entlasten. Dennoch weisen auch Privatverkäufer darauf hin, dass keine Maklergebühren fällig werden. Doch nach einer neuen Untersuchung profitieren Käufer hiervon nicht - im Gegenteil.

Die eigene Immobilie ist beliebt - mehr denn je. Die Preise für Eigentum und die Miete gehen mancherorts durch die Decke. Gut, dass für Mieter oftmals die Maklergebühr entfällt. Denn seit 2015 gilt das Bestellerprinzip. Hier gilt: Wer den Makler bestellt, bezahlt ihn auch. Bei Privatverkäufen von Immobilien gilt das Bestellerprinzip hingegen nicht. Gerne wird bei Verkäufen allerdings damit geworben, dass keine Maklergebühren anfallen. Wovon Käufer jedoch nicht profitieren, wie eine Untersuchung des Full-Service Immobiliendienstleister McMakler zeigt.

Das Unternehmen beruft sich dabei auf eine Analyse der aktuellen Angebotssituation von Privatanbietern und Maklerunternehmen auf dem Online-Portal Immobilienscout24. Daraus geht hervor, dass Immobilien, die von privaten Verkäufern inseriert sind, schon heute im Durchschnitt signifikant teurer sind als Angebote von Maklern. Ein eindeutiger Indikator, dass die Maklerprovision bei Einführung des Bestellerprinzips im Verkauf auf den Preis addiert wird und somit der Verkäufer heute schon implizit die Belastung trägt.

Für die Erhebung hat McMakler nahezu 300.000 Immobilienangebote untersucht und verglichen. Das Ergebnis: Immobilien von privat sind durchschnittlich 4,1 Prozent (Wohnungen 3,9 Prozent, Häuser 4,3 Prozent) teurer als Maklerangebote. Was der aktuell durchschnittlichen Maklerprovision entspricht. Diese kann bis zu 7,14 Prozent inklusive Mehrwertsteuer auf den Kaufpreis betragen.

Eine Beispielrechnung zeigt, dass bei einer 150 Quadratmeter großen Eigentumswohnung der durchschnittliche Verkaufspreis eines Maklers 2744 Euro pro Quadratmeter oder insgesamt 411.600 Euro beträgt (inklusive einer Maklergebühr von 4,1 Prozent). Die gleiche Wohnung aus privater Hand kostet demnach mit 2850 Euro/Quadratmeter 15.900 Euro mehr und zwar 427.500 Euro.

Laut der Untersuchung bestehen die Preisunterschiede bundesweit und treffen bei allen Wohnungs- und Haustypen zu. Privatangebote sind durchschnittlich in allen Objektkategorien teurer als vom Makler. Besonders Eigentumswohnungen im unteren Preissegment fallen mit durchschnittlich 4,8 Prozent höheren Preisen auf, worunter am Ende vor allem die weniger finanzkräftigen Käufer leiden. Der Unterschied im höherpreisigen Segment ist deutlich geringer.

Quelle: n-tv.de, awi vom 05. März 2019

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